Die Unstrut-Hütte öffnet ab Karfreitag wieder

Die Unstrut-Hütte öffnet ab Karfreitag wieder

Tina Siegert ist schwer erkrankt, will sich aber davon nicht aufhalten lassen. Daher wird einiges umstrukturiert

Derzeit wird ein Buffet-Tisch für die Terrasse der Unstrut-Hütte gebaut. Andi Weiße, der dort ab April als Angestellter arbeitet, hilft schon jetzt mit. Das obere Archiv-Foto zeigt Tina Siegert. Fotos: Sabine Spitzer (2)

Aus der Thüringer Allgemeinen vom Samstag, dem 23. März, von Sabine Spitzer

Nägelstedt Die Unstrut-Hütte in Nägelstedt öffnet am Karfreitag nach mehrmonatiger Pause um 11 Uhr wieder ihre Pforten. Trotz schwerer Krankheit will Tina Siegert mit ihrem Mann Ronny das Einkehrlokal bei Bad Langensalza weiterführen. Damit sich die 46-Jährige auf ihre Heilung konzentrieren kann, wird vieles umstrukturiert. Für die Gäste ändert sich dabei nichts: Sie sollen wie bisher regionale Küche und Natur genießen können.

„Die Unstrut-Hütte ist unser Herzensprojekt“, sagt Tina Siegert. Am 1. November hatte sie die Diagnose erhalten, dass sie schwer erkrankt ist. Kurz darauf schloss das Paar das Ausflugslokal. „Das war eine schwere Entscheidung, aber wir mussten erst abwarten, wie es wird“, sagt sie. Dennoch wurden alle gebuchten Weihnachtsfeiern über die Bühne gebracht.

Tina Siegert wurde operiert. Seit Anfang Januar weiß sie, dass alles gut lief und sie gesund wird. „Ich will positiv und zuversichtlich in die Zukunft blicken, die Krankheit hält mich nicht auf“, sagt sie. Daher hat sie mit ihrem Mann überlegt, wie es weitergehen kann. „Der Plan ist, dass ich mich zurückziehe, bis ich wieder genesen bin.“

Daher hat das Paar einen Mitarbeiter eingestellt. Andi Weiße fängt am 1. April seine Stelle an. Auch ihr Vater Knut Seifert, der in Rente und Gästeführer in Bad Langensalza ist, wird in der Unstrut-Hütte helfen. „Wir bekommen von allen Seiten Unterstützung, die ganze Familie und alle Freunde stehen hinter uns“, ist sie froh.

Außerdem wurde die Küche saniert. „So können wir uns anders aufstellen“, berichtet Tina Siegert. Ziel ist bestmögliche Effizienz. Künftig sind daher öfter Buffets geplant. Aber am Konzept für Events will das Paar festhalten: Pizza- und Fisch-Wochenenden sind wieder vorgesehen. Der Kalender ist bereits bis zum Jahresende durchorganisiert, unter anderem findet sich darin ein Brunch am Muttertag (12. Mai). Tinas Tante und ihr Onkel, Ricarda Laesche und Dittmar Seifert, hatten vor 18 Jahren mit einem Bauwagen begonnen und die Einkehrstation am Unstrut-Radweg zum Erfolg geführt.

Tina und Ronny Siegert übernahmen sie dann im November 2022 und gaben ihr den Namen Unstrut-Hütte. Parallel arbeiten beide noch in ihrem Beruf. Tina Siegert will später wieder als Projektleiterin in einem Unternehmen in der Region einsteigen.

Große Kraftquelle sind für Tina Siegert ihre Tiere

Derzeit gleicht die Unstrut-Hütte einer Baustelle. Vor der Neueröffnung wird ein Buffet-Tisch auf der Terrasse gebaut. Das Tretboot, das vor dem jüngsten Hochwasser gerettet werden konnte, ist schon überholt. Gäste können ab Karfreitag wieder auf der Unstrut ihre Runden drehen. Neu ist eine Kooperation mit dem Technik-Handel Hildebrandt in Bad Langensalza, wodurch jetzt ein Vier-Mann-Fahrrad ausgeliehen werden kann.

„Auf der Couch sitzen, kann ich nicht“, sagt Tina Siegert. Daher will sie die Büroarbeit in Unstrut-Hütte weiter erledigen. Derzeit hat sie noch viele Arzt- und Behandlungstermine, danach muss sie zur Kur. Kraft schöpft sie bei ihren Tieren: den Schafen, Rindern, Enten, Gänsen und Hühnern. „Wenn es mir schlecht geht, kuschele ich im Stall mit den Lämmern“, sagt sie.

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