Sanierung in Nägelstedt ist voll im Zeitplan

Sanierung in Nägelstedt ist voll im Zeitplan

Zum Jahresende mussten die Unstrutspatzen ihr Nest verlassen. Wann können sie zurückkehren?

Der Thepra-Kindergarten in Nägelstedt im Oktober 2023, vor dem Auszug der Kinder und dem Beginn der Umbauten. Foto: Uwe-Jens Igel/TA Archiv

Aus der Thüringer Allgemeinen vom Dienstag, dem 5. März, von Thomas Kügler

Bad Langensalza Noch bis Dezember müssen sich die Kinder, Eltern und die Erzieherinnen gedulden, bis die Unstrutspatzen ihr renoviertes Nest beziehen können. Doch Saskia Tunger ist zuversichtlich. „Der erste Bauabschnitt ist erledigt, nun beginnen wir mit dem zweiten“, erklärt die Leiterin der Kindertagesstätte. Damit seien alle Voraussetzungen gegeben, um den Zeitplan einzuhalten. Nach der Sanierung des Dachs geht es nun an den Ausbau der Sanitärräume.

Über die Kosten der Sanierung möchte Saskia Tunger nicht sprechen. Auch der Landesverband des Trägervereins Thepra macht dazu keine Angaben. Tunger hat eine Begründung aus der Praxis: „Wir sanieren ein altes Haus, und da ist man nie sicher vor Überraschungen.“ Ein Teil der Überraschung ist das Fachwerk. Ein anderer Teil sind Brandschutzbestimmungen. Der orange Bau in der Wartbergstraße war einst Schule, später Kindertagesstätte mit Übernachtungsetage. Diese wurde in der Vergangenheit wohl als Ferienlager genutzt. Aber das ist lange her.

Der Auszug im Dezember liegt nun drei Monate zurück. Die Wehmut hielt sich damals in Grenzen und der zeitweilige Abschied aus Nägelstedt fiel den Kindern und den Mitarbeitern nicht schwer. Der Altbau bot nicht die Möglichkeiten, die sich Saskia Tunger und ihr Team für eine zeitgemäße Arbeit mit Kindern wünschen. Bei dem Umzug an den Lindenbühl in Bad Langensalza half der Zufall. Die Unstrutspatzen konnten ein Gebäude übernehmen, das kurz zuvor einem anderen Kindergarten als Ausweichquartier gedient hatte. „Nun sind wir eben ein Stadtkindergarten“, fasst Tunger die neue Situation zusammen. Einfach mal nach draußen gehen, das ist nicht mehr möglich. Das Überqueren von Straßen steht nun oben auf der Liste. Aber das wäre auf die Kinder ohnehin zugekommen. Nun üben sie es eben früher.

Für die Kinder der Unstrutspatzen, die Erzieherinnen und den Trägerverein sind mit den Bauarbeiten nur positive Perspektiven verbunden. Der Umbau ist zugleich ein Ausbau. Denn anschließend kann auch das Dachgeschoss wieder genutzt werden. Dieses war aus Brandschutzgründen in den letzten 15 Jahren gesperrt. Damit erhöht sich auch die Anzahl der Kita-Plätze von 46 auf 60. Die Leiterin sieht mittelfristigen Bedarf, denn das Neubaugebiet in Nägelstedt wächst weiterhin und der Zuzug von Familien hält an. Auch von außerhalb gibt es bereits Anfragen nach Betreuungsplätzen.

Vorfreude auf das kleine eigene Kinderrestaurant

„Wichtiger ist für uns aber, dass damit auch unser Angebot wachsen kann, weil wir mehr Räume für individuelle Betreuung und Projektarbeit haben werden“, betont Saskia Tunger. Gleichzeitig mit der Sanierung des Dachstuhls wurden diese neuen Räume schon geschaffen. Der Ausbau erfolgt im Frühjahr und der Blick auf die blanken Mauern macht deutlich, dass es in der Vergangenheit schon einige Versuche gegeben hat. Unterschiedliche Typen von Ziegelsteinen, Beton und auch Ytong-Steine findet man zwischen den historischen Balken. Auch im Erdgeschoss findet sich diese Mischung der historischen Baustoffe. Aber sie werden bald wieder hinter Putz und Gipskarton verschwinden.

Auf eine neue Einrichtung freuen sich Saskia Tunger und ihr Team ganz besonders: den neuen Essensbereich. „Wir haben dann unser eigenes Kinderrestaurant“, verspricht sie. Die Vorfreude strahlt ihr übers ganze Gesicht.

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