Nägelstedt und die Autofahrer können ab Jahresende durchatmen

Nägelstedt und die Autofahrer können ab Jahresende durchatmen

Seit 2021 ist fast das ganze Dorf eine Baustelle. 9 Millionen Euro werden dort investiert. Einschränkungen bis 2028
Thomas Kiehm, Polier, und Mitarbeiter Gerd Wassermann sind zufrieden mit dem Fortschritt der Baustelle. Foto: Claudia Bachmann

Aus der Thüringer Allgemeinen vom 28. Mai 2024, Seite 15. Von Claudia Bachmann

Nägelstedt

Ende des Jahres wird man wieder durch Nägelstedt, einen Ortsteil von Bad Langensalza, fahren können. Dann ist der zweite Bauabschnitt für eine verbesserte Trinkwasser-Versorgung und Abwasser-Entsorgung abgeschlossen. Das sagte jetzt Werkleiter Mario Putzar.

Die letzten Arbeiten vor Öffnung der Durchfahrtsstraße werden für den Ringschluss zur Trinkwasser-Versorgung erfolgen, für den die Kreuzung Wartberg/Bleichbrunnen gesperrt bleiben muss. Insgesamt werden 9 Millionen Euro investiert. Die Stadt Bad Langensalza kümmert sich außerdem um die Verbesserung der Straßen. „Für die Fußwege aber reicht das Geld nicht, dafür ist die Maßnahme zu groß“, sagt Thomas Schreiber aus der Stadtverwaltung.

Die größte Baumaßnahme fürs Dorf seit 50 Jahren

Der Dezember 2024 ist als Abschluss des zweiten Bauabschnittes anberaumt. Rund ein Vierteljahr später als in der ursprünglichen Planung. Das derzeit die Arbeiten durchführende Unternehmen HTE Ebeleben um Geschäftsführer Christian Mier und Polier Thomas Kiehm habe die Verzögerung quasi von der Vorgängerfirma geerbt. Laut Mier liege man mit dem derzeitigen Bauabschnitt im Zeitplan. Ende Juli solle die erste Schwarzdecke aufgebracht werden. Seit 2021 wird in Nägelstedt gebuddelt. Das Dorf mit seinen rund 750 Einwohnern bekommt eine neue Trinkwasserversorgung und eine neue Abwasserentsorgung. Beides soll 2028 abgeschlossen sein. „Es ist die größte Baumaßnahme in den letzten 50 Jahren“, sagt Ortsbürgermeister Torsten Wronowski (parteilos / Wählergruppe ABL).

Das ganze Dorf wird umgekrempelt. Die Pflastersteine, die nicht mehr benötigt werden, für die hat Wronowski eine Verwendung. Unter anderem soll am Sportplatz eine Parkfläche gepflastert werden. Begonnen haben die Arbeiten 2021 mit dem Bau eines neuen Pumpwerkes und dem Verlegen einer Druckleitung über eine Strecke von 1,3 Kilometer. Dazu wurden drei Schächte angelegt und ein Schmutzwasser-Pumpwerk errichtet. „Wegen des Standortes des Pumpwerkes im Schwemm- und Überflutungsgebiet der Unstrut mussten wir eine Tiefengründung durchführen und das Pumpwerk auf Gussrohr-Pfähle setzen. Das Gelände des Pumpwerkes musste um einen Meter erhöht werden“, erklärt Putzar und weiß um die zusätzlichen Hindernisse: die Einschränkungen durch die Pandemie und die Lieferengpässe durch den Ukraine-Krieg.

Im Herbst 2021 begann der erste Abschnitt für ein neues Abwassernetz. Rund 850 Meter Schmutzwasser- und 350 Meter Regenwasserkanal wurden verlegt. 650 Anschlüsse waren zu errichten, 29 Schächte zu bauen. Die Arbeiten konzentrierten sich auf sechs Straßen. Fünf bekamen auch neue Trinkwasserleitungen.

Nun befindet man sich im zweiten Bauabschnitt, dem größten. Etwa 2,8 Millionen Euro werden in das Abwasser investiert; 800.000 in die Trinkwasserversorgung.

Bis Ende des Jahres soll das geschafft sein. Nach einer kurzen Verschnaufpause für Einwohner und Durchfahrende soll dann 2026 der letzte Abschnitt in Angriff genommen werden.

Kommentare sind geschlossen.